Begegnungen mit der Tradition am Schwarzenbergschen Schwemmkanal
Vor über zweihundert Jahren zerschnitt das blaue Band eines Schwemmkanals den südlichen Teil der Šumava, der damals noch Urwald war. Er hieß damals Krumlov-Wien-Kanal, heute bekannt unter dem Namen Schwarzenbergscher Schwemmkanal.
Am Schwemmkanal fanden viele Menschen Arbeit, für die neue Dörfer gegründet wurden, andere kamen während der Schwemm- und Flößsaison aus der näheren und weiteren Umgebung. Nach der harten Arbeit von fünf Uhr morgens bis sieben Uhr abends legten sich die Flößer nicht schlafen, um sich für den nächsten Tag auszuruhen, sondern spielten mehrmals pro Woche in den vom Feuerschein erhellten Lagern Geige, Zither und den in Böhmen damals noch üblichen Dudelsack, sangen Volkslieder und tanzten.
Der Folkloreverein Libín-S aus Prachatice verfolgt die Idee, die Volkslieder und -tänze zum Schwarzbergschen Kanal zurückbringen. Sein Projekt der Begegnung von Folklore-Gruppen aus Südböhmen, Oberösterreich und Bayern am Ufer des Schwarzenbergschen Schwemmkanals, eingerahmt von Vorführungen der Holzflößerei und Handwerk taufte Libín-S “Begegnungen mit der Tradition am Schwarzenbergschen Schwemmkanal”.