Allerheiligenkirche Stříbro (Mies)
Dank ihrer Hanglage bietet sich eine sehenswerte Ansicht auf die Stadt mit einigen prominent positionierten charakteristischen Gebäuden, zu denen auch die Allerheiligenkirche zählt. Es handelt sich um einen ursprünglich gotischen Bau, wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert. Von dem originären Gebäude erhalten sind noch die Wände um das Hauptschiff mit an der Südseite vermauerten Fenstern, teilweise die Längswände des Altarraums und das Rippengewölbe im Erdgeschoss des Turms. In den 1660-er Jahren wurde die Kirche zu einem spätgotischen Saalbau radikal umgebaut. Der ursprünglich einschiffige Saal wurde 1754-1757 sekundär zu einem dreischiffigen erweitert. Zur gleichen Zeit wurde der Altarraum verlängert und das Gebäude (außer dem Turm) barockisiert. Das Hauptschiff mit Tonnengewölbe und Lünetten ist höher als die Seitenschiffe. An der Westseite des Schiffs befindet sich die gemauerte Chorempore. Der Teil des Altarraums hinter dem Lettner hat eine ellipsenförmige Kuppel mit Laterne auf dem Dachmantel, über den restlichen Teil des Altarraums wölben sich zwei böhmische Kappen. Die Gewölbe sind mit Fresken aus den Jahren 1760-1766 von František (Franz) Julius Lux und Elias Dollhopf gestaltet. Von der südlichen Seite liegt ein geräumiges Oratorium am Altarraum an. Das Innere der Kirche zieren Rokokogemälde. Eine umfassende Renovierung fand in den Jahren 1904-1906 statt, danach zuletzt in der ersten Hälfte der 1990-er Jahre. Die Kirche liegt direkt am mächtigen, prismenförmig-quadratischen Nordturm gotischen Ursprungs aus dem Jahr 1565 an. Dieser blieb, während die Kirche im 18. Jahrhundert barockisiert wurde, unangetastet und konnte sich so seine Gotik-Renaissance-Optik bewahren. Das Gebäude wurde mit dem Zwiebelturm mit Laterne vollendet.