Eschlkam
Eschlkam, ca. 500 m ü.NN, ist in der Gegend die älteste geschichtlich bekannte Siedlung zwischen Bayern und Böhmen. Eschlkam war der befestigte wirtschaftliche Mittelpunkt des Hohen Bogens. Der Handel mit Böhmen und seine Wehranlagen gaben dem Marktflecken sein Gepräge. Jetzt noch spiegelt sich die Geschichte des Ortes in seiner charakteristischen Ansicht wieder. Wie schutzsuchend gruppieren sich die Häuser um die wuchtige Pfarrkirche auf einer überragenden Anhöhe. Die herrliche Lage von Eschlkam beschreibt schon der hier geborene Schriftsteller Maximilian Schmidt, genannt der “Waldschmidt”, in seinen berühmten Büchern. Seit der Grenzöffnung ist Eschlkam sehr um nachbarschaftliche Kontakte zu den Gemeinden jenseits des Grenzbaums bemüht. 1994 wurde eine Partnerschaft mit den beiden tschechischen Orten Vseruby und Kdyne geschlossen. Seitdem gibt es viele gemeinsame Aktionen hüben und drüben, unter anderem musikalische Veranstaltungen.
Geschichte
Erstmals wurde Eschlkam in den Jahren 1228 und 1270 urkundlich erwähnt. Die Siedlung war der befestigte Mittelpunkt des Winkels hinter dem Hohen Bogen. Die Marktgrafen von Cham errichteten eine Wehranlage und gründeten einen Markt, der regen Handel mit Böhmen betrieb. Im Laufe der Jahrzehnte wurde Eschlkam mehrmals zerstört. Nicht verschont blieb Eschlkam von Hussiteneinfällen in der Zeit von 1420 – 1434 und vom Schwedenkrieg im März 1634. Die Schweden legten unter anderem das Pflegerschloss in Schutt und Asche, das dann auch nicht mehr aufgebaut wurde. Erhalten ist aber noch das Schloss in Stachesried, das aus dem 17. Jahrhundert stammt. Berühmtester Sohn der Gemeinde ist der Schriftsteller Maximilian Schmidt, genannt “Waldschmidt”. Die Grenze zwischen Bayern und Böhmen bestimmt wesentlich das Schicksal von Eschlkam. Am 1. Juli 1990 wurde der Grenzübergang Eschlkam-Vseruby wieder eröffnet. Rund 40.000 Bürger aus Böhmen und Bayern feierten den historischen Moment der Öffnung des Eisernen Vorhanges, der 45 Jahre geschlossen war.