Flossenbürg
Nicht zuletzt der Granit ist es, der Flossenbürg zu seiner Bekanntheit verhalf. Sei es durch die aufgeschichteten Blöcke, auf denen die Burg steht oder der Abbau und die Veredelung – das Urgestein hat seit jeher den Ort wesentlich geprägt. Fassadenverkleidungen, Bodenbeläge, Stufen, Fenster- und Türgewände oder vieles andere mehr wird heute mit modernsten Fertigungsmethoden hergestellt. Im Straßenbau kommen beispielsweise Pflaster- oder Randsteine zum Einsatz. Künstler aus vielen Ländern arbeiten gerne mit dem Material aus Flossenbürg. Die Gemeinde Flossenbürg hat eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Lodi/Italien. Bis in die sechziger Jahre wurde am Schloßberg noch abgebaut. Dann war – im Interesse der Burgruine – Schluß. Die zwiebelschalenförmig angeordneten Granitlager sind am Fuße der ehemaligen Hohenstaufenfeste besonders schön zu sehen. Traurige Berühmtheit erlangte Flossenbürg durch das KZ, das heute als Gedenkstätte erhalten ist. Im Dokumentations-zentrum werden die Verbrechen, das Leid und Geschichte dargestellt.
Geschichte
Erste urkundliche Nennung im Jahr 948 : – occisio paganorum ad flozzun – Der bayerische Herzog besiegt die Ungarn am Mezelberg, dem heutigen Entenbühl. Um 1100 erbaut Graf Berengar von Sulzbach den ältesten Teil der Burg. Die Hohenstaufen waren Burgherrn von 1189 bis 1212. Hussiteneinfälle aus Böhmen fügen “Ampt” Flossenbürg im Jahr 1428 großen Schaden zu. 1634:E inquartierte schwedische Dragoner vom Leibregiment des Herzogs Bernhard von Weimar brennen die Burg nieder. Ein erster Hinweis auf den gewerbsmäßig betriebenen Granitabbau reicht in das Jahr 1769 zurück. Das erste Schulhaus wird 1776 gebaut (bis 1926 evangelisches Schulhaus am Burgweg). Das Gemeindeedikt von 1808 ordnet das Gemeindewesen neu. Die Gemeinden im heutigen Sinn entstehen. Einer Brandkatastrophe fallen 1888 gleich 26 Anwesen und die Kirche zum Opfer. 1911 brachte die Eisenbahn einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Zugverkehr wurde 1972 wieder eingestellt. Die katholische Kirche Sankt Pankratius wird 1915 erbaut. Gleichzeitig endet das Simultaneum. Zum 1.1.1980 bekommt Flossenbürg seine verwaltungsmäßige Selbständigkeit zurück. Ein Gemeindewappen wird verliehen.