Karlovy Vary
Die weltbekannte Kurstadt Karlsbad liegt im westlichen Teil der Tschechischen Republik am Zusammenfluss der Flüsse Teplá und Ohře, ca. 120 km von Prag. Sie ist der Sitz der Karlsbader Region (Karlovarského kraje). Charakteristisches Merkmal der Stadt sind die zahlreichen Kolonnaden und warmen Heilquellen.
Den Kurgästen stehen folgende Kolonnaden zur Verfügung: Mühlenkolonnade, Parkkolonnade, Marktkolonnade, Schlosskolonnade, Sprudelkolonnade. Karlsbad bietet auch ein vielfältiges Kulturangebot. Ihre Freizeit können Besucher in Theatern, Kinos, Galerien und Museen verbringen, man kann eine Bibliothek und sogar eine Sternwarte besuchen.
In Karlsbad befindet sich eines der bekanntesten Hotels der Tschechischen Republik, das Grandhotel Pupp, in dem Anfang Juli das Internationale Filmfestival stattfindet. Eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt ist das Haus “Zu den drei Mohren”. Das Gebäude wurde dadurch bekannt, dass sich der Dichter Wolfgang Goethe neunmal dort aufhielt. In der Nähe des Sanatoriums Richmond befindet sich der Japanische Garten.
Die Gäste sollten sich auch den Besuch der Burgen und Schlösser in der Umgebung nicht entgehen lassen (die Burgen Loket und Hartenštejn, die Schlösser Bečov nad Teplou und Chyše). In der Umgebung der Stadt befinden sich zahlreiche Aussichtstürme, zu denen der Aussichtsturm Diana, der Aussichtsturm Karls IV. und die Aussicht vom Schlossberg gehören. Zur Erholung bei Spaziergängen in den nahen Kurwäldern dienen die zahlreichen Waldaltane. Die Stadt bietet Sportareale, Sportplätze und Schwimmbäder, Golffans können den berühmten Golfklub Karlsbad besuchen. Partnerstädte: Baden-Baden (D), Bernkastel-Kues (D), Carlsbad (Kalifornien, USA), Kusatsu (Japan).
Geschichte
Die Entstehung und Entwicklung von Karlsbad stand immer in Zusammenhang mit der Heilwirkung der warmen Mineralquellen. Die erste Erwähnung einer ständigen Besiedlung stammt aus dem Jahre 1349. Der Sage nach wurden die Karlsbader Quellen Mitte des 14. Jahrhunderts von Karl IV. bei der Hirschjagd entdeckt. Im Jahre 1370 verlieh Karl IV., der böhmische und römische König, der Stadt Freiheiten und Rechte. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wurden als Therapie anstelle von Heilbädern zunehmend Trinkkuren angewandt. Im 16. und 17. Jahrhundert beeinflussten Naturkatastrophen und Kriege die Entwicklung der Stadt.
Zu einer Belebung des Kurwesen kam es erst Ende des 17. Jahrhunderts dank einer Vielzahl reicher adeliger Gäste von den sächsichen, russischen und polnischen Herrscherhöfen und infolge von zwei Kuraufenthalten des russischen Zaren Peter des Großen in den Jahren 1711 – 1712. Blütezeit und Ruhm brachten der Stadt die Habsburger (Maria Theresia, Josef I.), die die bauliche Entwicklung der Stadt und die Vervollkommnung ihrer Verwaltung finanziell unterstützten. Im 19. Jahrhundert kam es zu einem erneuten Aufschwung des Kurwesens, und zwar dank den Besuchen von Aristokraten, Künstlern, Schriftstellern (Goethe, Schiller) und Musikern (Beethoven, Chopin, Paganini). Im Jahre 1844 begann man, das Sprudelwasser zu exportieren. Die beiden Weltkriege brachten Karlsbad unerfreuliche wirtschaftliche Probleme. Nach den Kriegen wurden bauliche Korrekturen, Renovierungen und Modernisierungen durchgeführt und heute ist Karlsbad der bekannteste tschechische Kurort.
Wirtschaft
Karlsbad wurde vor allem durch das Kurwesen sowie die Glas- und Porzellanproduktion weltbekannt. Weitere typische Produkte sind die Karlsbader Oblaten, der bitter-süße Likör Becherovka (die sog. “13. Quelle”), das Mineralwasser Mattoni und das Karlsbader Sprudelsalz.
Glas Moser: Zu den traditionellen in Karlsbad hergestellten Waren gehört vor allem das Moser-Glas, das den Namen des Gründers der berühmten Glashütte trägt und in der ganzen Welt unter dem Namen “Glas der Könige” bekannt ist.
Karlsbader Porzellan: Zu den Erzeugnissen, die die Stadt in der Welt berühmt machten, gehört auch das Karlsbader Porzellan.
Die örtlichen Porzellanmanufakturen stellen nicht nur Nutzporzellan, sondern häufig auch ästhetisch gestaltetes und herrlich dekoriertes Schmuckporzellan her.
Karlsbader Oblaten: Eine der beliebtesten Karlsbader Spezialitäten sind die Oblaten, die hier bereits um 1850 von Karl Bayer hergestellt wurden. Anfangs handelte es sich um eine kleine häusliche Produktion, die Oblaten wurden den Kurgästen als ein leckerer und leicht verdaulicher Leckerbissen zum Kaffee serviert.
Sprudelsalz: Ein traditionelles Erzeugnis aus Karlsbad ist auch das Karlsbader Sprudelsalz. Das Salz wird in Wasser aufgelöst und zur Inhalation benutzt oder in Form von Bädern bei Muskel- und Gelenkmüdigkeit angewandt.