Cheb
Die Stadt Cheb befindet sich in Westböhmen, unweit der Grenze zu Deutschland. Diese historische Stadt zieht Touristen nicht nur durch die vielen historischen Denkmäler, sondern auch durch ein vielfälitges Kulturleben an. Mittelpunkt der Stadt ist der malerische Marktplatz mit den charakteristischen Satteldächern der Häuser und das Fachwerkhaus Špalíček. Es handelt sich hier um eine Gruppe von 11 Kaufmannshäusern aus dem 13. Jahrhundert. Weiter befindet sich am Stadtplatz die gotische Kirche von St. Nikolaus und Elisabeth.
Eine der schönsten mittelalterlichen Denkmäler der romanischen Baukunst ist die Burg von Cheb mit dem Schwarzen Turm und der Kapelle der hl. Erhard und Ursula aus dem 12. Jahrhundert. Das Gebäude des städtischen Museums von Cheb hat als Ort der Ermordung Albrechts von Wallenstein im Jahr 1634 Berühmtheit erlangt. Aus der Barockzeit stammen einige bedeutende kirchliche Bauten und das dominante Rathausgebäude.
In der Stadtumgebung sind für Besucher sehenswert: die Burg Seeberk, das Schloss Kynžvart (Königswarth) und der Wallfahrtsort Maria Loreto. Landschaftlich reizvoll sind das Naturschutzgebiet SOOS, der erloschenen Vulkan Komorni Hurka und das Schmetterlingshaus in Žirovice.
Das Freilichtmuseum Doubrava bietet einen Einblick in die Geschichte der Region und ins dörfliche Leben. In jedem geraden Jahr findet in der Stadt das bedeutende Sommerfestival der Jugendblasorchester FIJO statt. In Juni wird alljährlich ein regionales Festival der Kunstprojekte “Egerer Hinterhöfe” durch die Galerie G4 in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen veranstaltet. Im Herbst finden das traditionelle Jazzfestival, im Sommer ein Zyklus von schönen Orgelkonzerten (Egerer Orgelsommer), Theatervorstellungen auf der Burg oder bei Kindern beliebte Ritterkämpfe statt.
Gästen, die bildende Kunst interessiert, sollten die Galerie der bildenden Künste Cheb, die Fotogalerie G4 oder eine der Privatgalerien besuchen.
In der Stadt befinden sich ein Fußballstadion, eine Sporthalle, Schwimmbad, Tennisplätze, Minigolf und Kegelbahnen. Im Winter bieten sich ein Hallenbad und ein Eisstadion an. An den Stauseen Jesenice und Skalka kann man einen angenehmen Urlaub verbringen.
Partnerstädte sind Hof (Deutschland), Niznij Tagil (Russland) und Rheden (Holland).
Geschichte
Die ersten Erwähnungen über Cheb stammen aus dem Jahr 1061 im Zusammenhang mit dem Bau der Steinburg. Die Burg hat der deutsche König Friedrich der IV. als Bestandteil des Verteidigungswerkes der Reichsgrenze bauen lassen. Später ging Eger als Erbe deutscher Kaiser an Friedrich Barbarossa, der die Burg zu prunkvoller kaiserlicher Residenz umbauen lies. Im Jahre 1322 wurde unter der Regierung des tschechischen Königs Jan Luxemburg Eger dem tschechischen Königsreich angegliedert.
In dieser Zeit war Eger bereits Stadt und erhielt eine privilegierte Stellung als eigenständiges Gebiet mit eigenem Namen. Am 25. Februar 1634 wurde in Eger der Generalissismus der kaiserlichen Armee, Herzog Albrecht von Wallenstein ermordet.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begann eine gewaltige Entwicklung der Stadt, die später auch Reiseziel geworden ist. In der Stadt haben sich die großen Schriftsteller Friedrich Schiller oder Johann Wolfgang Goethe inspirieren lassen. In den 50. und 60. Jahren des 20.Jahrhunderts wurde das historische Stadtzentrum saniert und viele Gebäude renoviert. Cheb wurde 1981 zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt.
Wirtschaft
Wenn man den Namen Cheb hört, entsinnen sich viele Menschen an die Unternehmen von einst berühmten Namen wie Eska (Fahrradproduktion), Kovo Cheb (Metallverarbeitende Produktion – Stahlkonstruktionen), Chebana (Verwaltungszentrum). Die heutige Wirtschaftsstruktur ist jedoch ganz anders. Es entstanden neue, überwiegend kleinere, auf traditionelle Produktion orientierte Firmen.
Einen großen Aufschwung hat der Dienstleistungssektor, vor allem im Bereich von Tourismus und Unterhaltung verzeichnet. Unweit vom Stadtzentrum und am Rande der Stadt entstanden neue Einkaufszentren. Am Rand der Stadt Cheb, auf einer fünfzig Hektar großen Fläche, wachsen die ersten Betriebe der neuen Industriezone auf. Die Investitionen von namhaften Firmen wie JSP International, Playmobil, oder Dachser im Industriepark Cheb bringen in die Stadt ganz neue Wirtschaftsaktivitäten und schaffen die so sehr benötigten Arbeitsplätze.